französischer Diplomat; Botschafter in Moskau 1966-1968 und in Bonn 1974-1977; Gouverneur der Bank von Frankreich 1969-1974
* 29. Mai 1913 Jouy-en-Josas
† 16. April 1985 Paris
Wirken
Olivier Boris Wormser stammte aus Jouy-en-Josas (S.-et-O.) und war Sohn eines Bankiers. Er besuchte das Lycée Janson-de Sailly und die juristische Fakultät der Universität Paris. Seine Ausbildung schloß er mit der juristischen Doktorpromotion und einem Diplom der berühmten Pariser Ecole libre des sciences politiques ab.
1933 wurde er Diplomat und ging als Attaché an die französische Botschaft in Rom. Anschließend arbeitete er ab 1934 im Kabinett des Ministers für das Überseeische Frankreich, ab 1936 im Kabinett des Außenministers. Von 1938-39 hielt er an der Universität Dijon juristische Vorlesungen.
1941 schloß sich W. den Streitkräften des Freien Frankreichs (General de Gaulle) an. Ab 1943 arbeitete er bei der Delegation des Komitees für die Nationale Befreiung in London, 1945-48 war er Botschaftssekretär seines Landes in der britischen Hauptstadt.
1948 kehrte er in die Wirtschaftsabteilung des Pariser Außenministeriums zurück. Von 1954-66 war er Leiter der Wirtschafts- und Finanzabteilung. Er vertrat überdies jahrelang Frankreich bei der OECD. In den deutsch-französischen Gesprächen, die der EWG-Krise im Juni 1965 vorangingen, hat W. zusammen mit dem Bonner Staatssekretär Lahr eine wichtige Rolle gespielt. ...